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Waldschutz

Waldschutz (10)

Borkenkäferjahr 2021 – Abschwächung auf hohem Niveau

Die kühl-feuchte Witterung im Sommer 2021 brachte der Vegetation eine Verschnaufpause. Sie führte außerdem zu deutlichen Entwicklungsverzögerungen bei den Insekten, insbesondere bei Borkenkäfern. Die angelegte 2. Generation überwintert überwiegend in den Bruthölzern. Aktuell ist es wichtig, bisher noch nicht gefundene Überwinterungsbäume zu finden und zügig aufzuarbeiten.

borkenkaefer baum

Ausgangslage 2021

2020 gab es ein starkes Nord-Südgefälle der Niederschläge und Borkenkäferschäden. Während die Befallsschwerpunkte im deutlich zu trockenen Norden lagen, waren im südlichen Bayern vergleichsweise wenig Schäden erkennbar. Eine 3. Generation wurde nur vereinzelt in tieferen bis mittleren Lagen (ca. 500 m ü. NN) angelegt. Für 2021 bestand ein weiterhin hohes Ausgangspotential an Borkenkäfern.

Witterung im Frühjahr und Sommer führt zu deutlichen Entwicklungsverzögerungen

Das Borkenkäfermonitoring 2021 startete pünktlich zum 1. April. Vielerorts standen jedoch die Käferfallen noch im Schnee. Aufgrund der kühlen Witterung kamen wochenlang nur Meldungen vereinzelter Anflüge an den Monitoringfallen. Diese Verzögerung verschaffte den Waldbesitzern etwas Aufschub bei der Aufarbeitung und dem Abtransport befallener Fichten aus dem Vorjahr.

Der Schwärmflug der Fichtenborkenkäfer setzte erst mit den sommerlichen Temperaturen am zweiten Maiwochenende ein. Wie in Abbildung 1 zu sehen ist, startete der Schwärmflug ca. 3 Wochen später als im Jahr 2020. An mehreren Monitoringstandorten in Mittel- und Unterfranken, im Frankenwald sowie in Niederbayern wurde erster Stehendbefall gemeldet.

Das im weiteren Verlauf wechselhafte und relativ kühle Wetter schränkte die Fichtenborkenkäfer bei der Brutanlage nur bedingt ein, erschwerte aber die Bohrmehlsuche erheblich.
Das sonnige Wetter Anfang Juni nutzten dann Buchdrucker und Kupferstecher zum konzentrierten und massiven Schwärmen. Aus allen Teilen Bayerns wurden von Monitoringstandorten Fangzahlen von teils weit über 3.000 Käfern/Woche und Falle gemeldet (Abb. 1).
Vergleichbare Fangzahlen wurden seit 2015 in keiner Kalenderwoche erreicht! Dabei überlagerten sich die Schwärmflüge der Borkenkäfer, die ihre erste Brut anlegten, und derjenigen, die bereits Mitte Mai die Eiablage vollziehen konnten und nun zur Anlage der Geschwisterbrut ausflogen. In höheren Lagen über 600 m ü. NN. erfolgte erst jetzt die Anlage der 1. Generation.

Ab Mitte Juli flogen bayernweit die Jungkäfer der 1. Generation zur Anlage der 2. Generation aus. Damit schwärmten sie etwa 2-3 Wochen später als 2020 und ca. 5 Wochen später als noch 2018. Regional zeichneten sich mehrere Befallsschwerpunkte in Bayern ab (vgl. Abb. 2). Die mit Abstand höchsten Schadholzmengen waren erneut im Frankenwald zu verzeichnen.
Teils Unwetter-artige Gewitter während des massiven Schwärmfluges führten vielfach zu Einzelwürfen in Fichtenbeständen, die von den ausfliegenden Fichtenborkenkäfern als Brutmaterial genutzt wurden. Bei rechtzeitiger Aufarbeitung konnte so ein Teil der neu angelegten Brut abgeschöpft werden. Übersehene Schadhölzer hingegen induzierten neue Käferlöcher.

Die 2. Generation war in den tiefen und mittleren Lagen Ende August fertig entwickelt. Trotz der zeitweisen warmen Temperaturen im September schwärmten diese Käfer nicht mehr, sondern überwintern als weitgehend fertig entwickelte Jungkäfer unter der Rinde. Die im September gemeldeten Anflüge waren v.a. Käfer, die ihren Brutbaum aufgrund abfallender Rinde verlassen mussten und sich zur Überwinterung zurückzogen.

Es wurde zwar immer wieder Bohrmehl gefunden; jedoch wurden nur ganz vereinzelt neue Brutanlagen gemeldet. Die im August angelegte 2. Geschwisterbrut befindet sich derzeit überwiegend im Larven- bzw. Puppenstadium. Bei Temperaturen >8,3°C werden sie sich soweit entwickeln, dass ihnen starker Frost nichts mehr anhaben kann.

Befallsschwerpunkte

Der Borkenkäferbefall wies 2021 erneut ein Nord-Süd-Gefälle auf, mit Schwerpunkten im Norden und Osten Bayerns. Im Süden des Landes war der Befall mit Fichtenborkenkäfern vergleichsweise überschaubar. Schwerpunkte der Buchdrucker-Kalamität waren nach wie vor die „Kolle-Gebiete“ in Niederbayern, sowie weite Teile Unter- und Oberfrankens (Abb.2) – hier insbesondere der Frankenwald.

Befallsschwerpunkte des Kupferstechers lagen 2021 v.a. in den nördlichen Bereichen Bayerns. Der Kupferstecher profitierte dort von dem hohen Brutraumangebot im Zuge der Buchdruckeraufarbeitung.

Aktuell liegen noch keine abschließenden Schadholzmengen für 2021 vor. Zusammenfassend kann die bayernweite Gesamtsituation aber weiterhin mit „Schäden auf hohem Niveau mit regional sehr deutlichen Unterschieden“ beschrieben werden.

Aktuelle Situation – Aufarbeitungshinweise für den Herbst

Die Fichten aus dem Sommerbefall zeichneten in den letzten Wochen mit Nadelverfärbung und –verlusten und mit Rindenabfall bei grüner und roter Krone. Durch die längere Entwicklungsdauer der Bruten und dem damit verbundenen längeren Fraßzeitraum der Larven und Reifungsfraß der Jungkäfer saß in diesem Jahr die Rinde bereits im September besonders locker. Es ist also schon vor dem ersten Forst mit weiterem Rindenabfall zu rechnen!

Problematisch ist, dass bei Rindenabfall die unter der Rinde sitzenden Käfer „gezwungen“ werden, die Rinde zu verlassen. Bei warmen Temperaturen fliegen sie ggf. noch im Oktober und suchen sich einen neuen Überwinterungsstamm. Bei kühlen Temperaturen verbleiben sie in den abgefallenen Rindenstücken – zum Teil in mehreren Stockwerken - oder ziehen sich in den Boden zurück. Dort sind sie für eine waldschutzwirksame Aufarbeitung unerreichbar!

Für die Ausgangslage 2022 ist es daher entscheidend, Fichten mit Nadelverfärbung schnellstmöglich aufzuarbeiten, um einen Rindenabfall zu verhindern!

1. Kontrolle der Bestände (zuerst diesjährige, dann letztjährige Befallsherde, danach übrige Bestände)
2. Priorisierung der Aufarbeitung (Nur ein Blick in die Rinde hilft bei der Entscheidung, ob die Fichte noch waldschutzwirksam aufgearbeitet werden muss.)

Hat die Krone noch rote Nadeln, lohnt sich ein Blick in die Rinde: Häufig befinden sich die Buchdrucker in tieferen Rindenschichten. Daher sollte man die Rinde zur Kontrolle auseinanderbrechen. Sind dort Borkenkäfer versteckt, ist eine rasche Aufarbeitung notwendig! Erst wenn die Fichtenkrone kahl und die Rinde stark ausgetrocknet ist, haben die Käfer die Fichte bereits verlassen.

Frische, im September befallene Fichten zeichnen aktuell v.a. mit Harzfluss. Bohrmehl ist nicht mehr sichtbar. Sie sollten möglichst gefunden und markiert werden, um sie im Laufe des Herbstes mit zweiter Priorität aufzuarbeiten und so die Ausgangsdichte für 2022 zu reduzieren.
borkenkaefer abgefallene rinde
 

Buchdrucker an Kiefer

Es wird immer wieder erfolgreicher Buchdruckerbefall an Waldkiefern beobachtet. Gerade in Befallsschwerpunkten mit eingestreuten Kiefern ist dieses Bild häufiger zu sehen. Der Buchdrucker kann also auch bei Brutraummangel an Fichten erfolgreich Kiefern befallen.

Diese Beobachtung wurde kürzlich durch den Landesbetrieb Wald und Holz in Nordrhein-Westfalen näher untersucht: Im Rahmen eines Forschungsprojektes ging man zusammen mit der Universität Göttingen der Frage nach, ob die Gefahr der Abspaltung einer neuen Art besteht. Aufgrund der hohen Populationsdichte beim Buchdrucker könnte sich durch genetische Veränderungen eine neue Art herausbilden, die bevorzugt Kiefern befällt und ihre Entwicklung dort erfolgreich vollzieht – so die Befürchtung.

Die dortige Abteilung Waldschutz regte daher die genetische Untersuchung von 200 Buchdruckern aus Kiefernbefall an. Fazit: Bei den an Waldkiefern gesammelten Buchdruckern handelt es sich (bisher) um keine neue Art.

Näheres zu lesen unter:

"Waldschutz-Info" 12/2021 vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW Externer Link

Handlungsempfehlungen

  • Unabhängig von der genannten Untersuchung: Werfen Sie einen Blick auf abgängige Kiefern. Insektenbefall mit folgenden Arten – neben dem Buchdrucker – ist besonders waldschutzrelevant beim
    - Blauen Kiefernprachtkäfer (Phaenops cyanea)
    - Sechszähnigen Kiefernborkenkäfer (Ips acuminatus)
    - Kleinen und Großen Waldgärtner (Tamicus minor und Tamicus piniperda)
  • Bei Buchdruckerbefall: Waldschutzwirksame Aufarbeitung befallener Kiefern, so wie bei befallenen Fichten!
  • Keine Lagerung von Fichten-Käferholz im Umkreis 500 m von Kiefernbeständen bzw. Nadelholzbeständen – es wurde ebenfalls schon erfolgreicher Buchdruckerbefall an Douglasie und Lärche beobachtet!

Zur Waldschutzsituation an der Kiefer in Bayern erscheint demnächst ein Artikel in der Fachzeitschrift „AFZ / Der Wald“.

Internetauftritt der Zeitschrift

Bericht von Cornelia Triebenbacher und Dr. Andreas Hahn

 
Foto: (c) WBV Neuburg-Schrobenhausen
Literaturnachweis: Borkenkäferjahr 2021 und Buchdrucker an Kiefern - Blickpunkt Waldschutz 9/2021 (21.10.2021) - Bayerische Landesanstalt für Forst und Waldwirtschaft - Abgerufen 02.11.2021 von https://www.lwf.bayern.de/waldschutz/monitoring/285554/index.php
 
 
Montag, 11 Oktober 2021 05:49

Manche Pilze mögen's feucht und warm

Aus dem Blickpunkt Waldschutz 8/2021 der LWF:
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In den letzten Jahren führten die fehlenden Niederschläge vor allem zu hitze- und trockenheitsinduzierten Insekten- und Pilzschäden, allen voran zu Borkenkäferschäden in Nordbayern und zur weiteren Verbreitung der Ahorn-Rußrindenkrankheit auf der Fränkischen Platte. Dagegen führten heuer die zumindest im bayerischen Süden üppigen Niederschlagsmengen zu einem starken Auftreten von Blatt- und Schüttepilzen.

Einerseits profitierten die Waldbäume von der guten Wasserversorgung und zeigten dies in kräftig grünen Kronenbildern, andererseits begünstigte das feucht-warme Wetter das Pilzwachstum und sorgte bei vielen Pilzarten für hervorragende Infektionsbedingungen.

Pilze an Laubholz

In Eschenbeständen bildeten sich vor allem im Juli und August verstärkt Fruchtkörper des Pilzes Hymenoscyphus fraxineus (Abb. 2), dem Verursacher des Eschentriebsterbens. Im Nachgang schicken diese Fruchtkörper Unmengen neuer Sporen auf den Weg, sodass es im Jahresverlauf zu teils massiven Neubefall der Esche gekommen ist (Abt. 1). Die gesundheitliche Situation der Baumart Esche dürfte sich dadurch in vielen Landesteilen weiter verschlechtern. Wir erwarten bis zum kommenden Frühjahr ein vermehrtes Absterben von Bäumen und einen erhöhten Verkehrssicherungsaufwand für die betroffenen Waldbesitzer.

Beim Ahorn ist es durch die starken Niederschläge besonders in jungen, dichten Beständen zu sehr auffälligen Blattverfärbungen bis hin zu kompletten Blattwelken in den bodennahen Bestandsschichten durch Blattpilze gekommen. Neben der Teerfleckenkrankheit (Rhytisma acerinum) konnte allen voran die Weißfleckigkeit des Ahorns (Cristulariella depraedans, Abb. 3) beobachtet werden. Erfreulicherweise sind dadurch bislang keine forstwirtschaftlich spürbaren Ausfälle verursacht worden.

Auch an vielen weiteren Laubbaumarten wie Linden, Kirschen oder Grauerlen konnten heuer wegen den ungewöhnlich hohen Niederschlägen auffällige, aber in der Regel unproblematische Blattpilze beobachtet werden.

Pilze an Nadelholz

In dichten Fichten- und Douglasienbeständen im Flachland traten vor allem die pilzlichen Erreger der Fichtennadelröte (Lophodermium piceae und Rhizosphaera kalkhoffii) und der Rußigen Douglasienschütte (Phaeocryptopus gaeumannii) mit auffälligen Befallsbildern in Erscheinung. Ein massiver Befall mit diesen Pilzen kann die Bäume in ihrer Vitalität herabsetzen.
Im Bergwald war der Fichtennadelblasenrost Chrysomyxa ledi var. rhododendri (Abb. 4) auffällig. Die sich nach Befall leuchtend gelb verfärbenden, später mit unregelmäßig aufgerissenen weißen Häutchen bedeckten Nadeln sind bereits von weitem gut zu erkennen. Größere Ausfälle nach Befall wurden in den letzten Jahren noch nicht beobachtet.

Handlungsempfehlungen

Die allermeisten Nadel- und Blattpilze treten zwar auffällig in Erscheinung, verursachen aber in der Regel keine allzu großen Schäden an ihren Wirtspflanzen. Stark betroffene Bestände sollten dennoch nach den vergangenen Trockenjahren und den damit veränderten Rahmenbedingungen, welche unsere Wälder teils stark schwächen, aufmerksam beobachtet werden.

So kann auf seltenen, aber dennoch möglichen Sekundärbefall mit Insekten oder Wurzelpilzen frühzeitig und kleinräumig reagiert werden. Vor allem in Luft-feuchten Lagen sollte daher bei Pflegeeingriffen in dichten Beständen, vor allem in Nadelholzbeständen, die Luftbewegung durch die Reduktion der Baumzahlen erhöht werden. Bei Pflanzungen in solchen feuchten Lagen sollte bereits bei der Baumartenwahl auf diesen Aspekt geachtet werden.

Weiterführende Informationen

In Mitteleuropa werden Trockenzeiten mit dem Klimawandel häufiger, doch manche heutigen Wälder können schlecht damit umgehen. Daten eines 30-jährigen Experiments zeigen nun, wie anfällig Fichten- und Tannenwirtschaftswälder auf Dürre sind. Der Waldbau kann aber ihre Resilienz gegen Trockenheit erhöhen, das heisst, wie rasch und gut sie sich davon erholen können. Dies berichtet ein von der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL geleitetes Forschungsteam im Fachjournal Global Change Biology.

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Wie gut können Wälder Trockenheit aushalten und was können Forstleute tun, um ihre Widerstandsfähigkeit und Resilienz zu stärken? Dies wollten WSL-Forschende herausfinden und konnten dafür auf ein einzigartiges Langzeitexperiment der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Südwestdeutschland zurückgreifen: An sechs Versuchsstandorten mit Fichten- und Weisstannenwäldern wurde seit den 1970er Jahren eine besondere Waldbewirtschaftung erforscht, der Femelschlag. Dabei lässt man beim Holzschlag Gruppen von Bäumen stehen. In den frei werdenden Lücken samen sich dann neue Bäume an und es entsteht ein altersmässig gestufter Wald.

Jeder einzelne Baum auf den Flächen wurde im Laufe der Zeit genau vermessen. Einen Rückschluss auf die Schweizer Wälder ermöglichte anschliessend der Vergleich mit mehr als 300 Testflächen zum Waldwachstum (EFM), welche die WSL teilweise schon seit über 100 Jahren beobachtet.

Hohe und grosse Bäume empfindlicher für Trockenheit

Dank der Langzeitdaten aus Südwestdeutschland, ergänzt mit neuen Untersuchungen an diesen Standorten, konnte das internationale Forschungsteam die Wirkung von Trockenzeiten auf Fichten und Tannen erkunden. Die Messungen zum Wachstum und zum Zustand der Bäume zeigten, dass Fichten schon unter leichter Trockenheit litten, während Weisstannen noch genügend Wasser erschliessen können und somit von höheren Temperaturen sogar profitieren konnten.

Bei extremer Trockenheit, zum Beispiel 2003 und 2011, kränkelten dann auch die Tannen, obgleich immer noch weniger als die Fichten. Dabei spielte es eine Rolle, wie dicht die Bäume standen, aber auch wie gross sie waren – beides Faktoren, die von der Waldbewirtschaftung beeinflusst werden können. «Grosse und hohe Bäume sind empfindlicher für Wasserknappheit, da sie das Wasser bis in die Krone hochsaugen müssen», erklärt Alessandra Bottero von der Forschungsgruppe Ökosystem-Ökologie der WSL, die Erstautorin der Studie.

Wälder im Hinblick auf Trockenstress bewirtschaften

Es gibt somit mehrere Ansätze, wie Forstleute die Anfälligkeit der Wirtschaftswälder auf Trockenstress verkleinern können: Den Baumbestand ausdünnen, an trockenen und warmen Standorten die Weisstanne und trockentolerante Laubhölzer fördern oder die Bäume nicht zu gross werden lassen. Diese Erkenntnisse stimmen mit jenen aus den Langzeituntersuchungen der WSL in der Schweiz überein, wie den Durchforstungs- und Bewässerungsexperimenten im Pfynwald, einem Waldföhrenwald, erklärt Bottero. «Es ist ermutigend, dass wir in Wäldern mit unterschiedlichen Bewirtschaftungsformen und Artenzusammensetzungen vergleichbare Beobachtungen machen.»

Welche Eingriffe die Försterinnen und Förster machen sollen und wie oft, hängt von der Baumartenzusammensetzung, aber auch vom Standort, der Entwicklungsphase und der Funktion des Waldes ab – ob er zum Beispiel eher Holz liefern oder langfristig vor Naturgefahren schützen soll. Die Forschenden kommunizierten das neu gewonnene Wissen in Workshops und werden die Ergebnisse des Projekts auch über Fachzeitschriften der Praxis vermitteln.

 

Foto: (c) WBV Neuburg-Schrobenhausen
Literaturnachweis: Fichten- und Tannenwirtschaftswälder durch den Waldbau auf Trockenheit vorbereiten (17.08.2021) -Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL - Abgerufen 26.08.2021 von https://www.wsl.ch/de/newsseiten/08/fichten-und-tannenwirtschaftswaelder-durch-den-waldbau-auf-trockenheit-vorbereiten.html#tabelement1-tab4

In den Merkblättern Nr. 24, 44 und 45 der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft wird beim chemischen Pflanzenschutz auf die Darstellung der Zulassungssituation im Blickpunkt Waldschutz verwiesen. Mit dieser Ausgabe geben wir Ihnen daher einen Überblick über die wichtigsten Pflanzenschutzmittel im Forstsektor zu Jahresbeginn 2021.

Im Einsatzgebiet Forst stehen Waldbesitzern insbesondere bei der Borkenkäfer-, Rüsselkäfer- und der Mäusebekämpfung weiter chemische Pflanzenschutzmittel (PSM) zur Verfügung: Immer nur als letztes Mittel der Wahl, nach Ausschöpfung aller nicht-chemischen Maßnahmen, auf Basis einer Prognose und nur, wenn Gefahr in Verzug besteht. Nur dann kann eine auf das Minimum beschränkte Pflanzenschutzmittel-Anwendung nach guter fachlicher Praxis in Erwägung gezogen werden.

Rüsselkäfer Kira Hoffmann Pixabay

Grundsätzliche Anmerkungen

Aufgrund der befristeten Zulassung von Pflanzenschutzmitteln kommt es vor, dass sich im Laufe eines Kalenderjahres die Zulassungssituation ändern kann. Aufgrund unvorhersehbarer, kurzfristiger Änderungen im Zulassungsgeschehen – z.B. eines amtlichen Widerrufs eines Pflanzenschutzmittels – sind die nachfolgenden Angaben zu den Indikationen ohne Gewähr.

Die aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmittel finden sie monatsaktuell in der Online-Datenbank »Pflanzenschutzmittel« des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Informieren Sie sich bitte entsprechend der guten fachlichen Praxis grundsätzlich vor jedem Pflanzenschutzmitteleinsatz über die aktuelle Zulassungssituation in der Online-Datenbank Pflanzenschutzmittel des BVL.

Nach dem Erlöschen einer Zulassung bestehen gesetzliche Abverkaufsfristen für den Handel und Aufbrauchsfristen für den Anwender. So ist der Abverkauf von Pflanzenschutzmitteln nach Ablauf der Zulassung für einen Zeitraum von 6 Monaten legitim. Anwender haben darüber hinaus weitere 12 Monate Zeit, um diese PSM aus ihrem Bestand anzuwenden. So ergibt sich für Anwender ein Zeitfenster von insgesamt 18 Monaten, um Restmittel aufzubrauchen.
Achtung: Bei einer eventuellen Rücknahme einer Zulassung durch das BVL gelten solche Übergangsfristen nicht.

Beachten Sie bei allen Pflanzenschutzmittelanwendungen die Anwendungsbestimmungen und Auflagen. Für die Behandlung von Rüsselkäfer sowie die Polterbehandlung gibt es zudem entsprechende Merkblätter der LWF:

Insektizide – Borkenkäfer- und Rüsselkäferbekämpfung

Nach gegenwärtigem Stand werden bis zum Jahresende 2021 die Zulassungen von allen aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmitteln zum Borkenkäfer- und Rüsselkäfermanagement auslaufen.

Dadurch kann es mittelfristig zu Einschränkungen bei der Behandlung rinden- und holzbrütender Borkenkäfer an liegendem Holz kommen. Gleiches gilt für die Rüsselkäferbekämpfung, da deren Bekämpfung ausschließlich mit den unten aufgeführten Spritzmitteln erlaubt ist.

In der nachstehenden Tabelle sind die zugelassenen PSM, sowie deren mögliche Anwendungen und Zulassungsenden aufgeführt:

PflanzenschutzmittelAnwendungAnwendungZulassungsende
rinden-/ holzbrütende
Borkenkäfer
Rüsselkäfer-
behandlung
Cyperkill Forst / Forester ja ja 31.10.2021
Karate Forst flüssig ja ja 31.12.2021

Nach aktuellem Stand enden in diesem Wirkungsbereich die ersten Zulassungen zum Jahreswechsel 2021/2022. Bitte beachten Sie, dass bei einigen Rodentiziden die Anwendungsbestimmungen Ende des Jahres 2019 durch das BVL präzisiert wurden (vgl. Fachmeldung). Dies führt zu geänderten Rahmenbedingungen bei der Mäusebekämpfung.

Die LWF hat in ihrem Blickpunkt Waldschutz Nr. 16/20 die einschlägigen Änderungen in den Anwendungsbestimmungen für den Forst aufbereitet.

In der folgenden Übersicht sind alle im Forst zugelassenen Rodentizide und die korrespondieren Zulassungsenden sowie Zielorganismen aufgeführt:

SchadorganismusPflanzenschutzmittelZulassungsende
Schermaus Detia Wühlmausköder Neu 31.12.2021
Schermaus Ratron Schermaus - Sticks 30.04.2025
Schermaus Wühlmaus-Köder 31.12.2021
Schermaus Wühlmausköder Arrex 31.12.2021
Schermaus WÜHLMAUS-KÖDER RATZIA 31.12.2021
Schermaus Wühlmausköder WUELFEL 31.12.2021
Erdmaus, Feldmaus, Rötelmaus; Ratron Gift – Linsen / Ratron Gift - Linsen Forst 30.04.2022
Erdmaus, Feldmaus, Rötelmaus; Ratron Giftweizen 30.04.2022
Feldmaus ARVALIN / Arvalin Forte / Giftweizen ArvaStop 30.04.2022

Repellent/Wildschadensverhütungsmittel

 
PflanzenschutzmittelZulassungsende
Certosan 31.08.2021
Cervacol Extra 31.08.2022
EPSOM 31.08.2022
proagro Schäl- und Fraßstopp 31.08.2021
proagro Wildverbissschutz 31.08.2021
Trico 31.08.2021
Versus extra 31.08.2022
WildStopp 31.08.2021
Wöbra 31.08.2021
 
 
 
Fotonachweis: Kira Hoffmann auf Pixabay
Literaturnachweis: Überblick zur Zulassungssituation der Pflanzenschutzmittel im Forst für 2021 - Blickpunkt Waldschutz 1/2021 (10.02.2021) - Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - Abgerufen 18.02.2021 von https://www.lwf.bayern.de/cms04/waldschutz/pflanzenschutz/265167/index.php
 
 
 

Kurz vor Zulassungsende wurden für 3 Pflanzenschutzmittel die Zulassungen im Bereich Forst verlängert.

Namentlich handelt es sich dabei um die Mittel KARATE FORST flüssig, Cyperkill Forst und FORESTER

Bild von Jerzy Górecki auf Pixabay

Alle drei Präparate wurden jeweils um 1 Jahr verlängert. Die Verlängerung von KARATE Forst flüssig entspricht aber keiner Wiederzulassung, sondern basiert auf den Art. 43 Abs. 6 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 und räumt eine zeitlich begrenzte Verlängerung der Anwendung ein. Falls keine Entscheidung über eine Wiederzulassung im entsprechenden Zeitraum getroffen wird, verliert das Mittel danach seine Zulassung. Bei Cyperkill Forst und FORESTER entspricht die Verlängerung auch keiner Wiederzulassung.

Neues Zulassungsende (vorbehaltlich von Widerrufen, Stand 30.11.2020, Quelle: bvl.bund.de):

  • Cyperkill Forst: 31.10.2021;
  • FORESTER: 31.10.2021;
  • KARATE FORST flüssig: 31.12.2021.

 

Fotonachweis: Bild von Jerzy Gorecki auf Pixabay
Literaturnachweis: Kurzfristige Verlängerung von mehreren Pflanzenschutzmitteln im Forst - Blickpunkt Waldschutz 15/20 (01.12.2020-) - BBayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - Abgerufen 08.12.2020 von https://www.lwf.bayern.de/waldschutz/pflanzenschutz/260515/index.php

Bild von S. Hermann F. Richter auf Pixabay

In einer Mitteilung gab der Bayerische Waldbesitzerverband folgendes bekannt:

die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln - u. a. zur Bekämpfung des Borkenkäfers - gab seit längerer Zeit Anlass zu großer Sorge, da die Zulassungen für diese Mittel im Jahr 2020 ablaufen. Hier drohte ein unverzichtbares Element zur Kontrolle einer Schadsituation in absehbarer Zeit wegzubrechen. Es wurden daher vielfältige Anstrengungen unternommen, bei den Zulassungen der betroffenen Pflanzenschutzmittel wieder eine Perspektive zu erreichen. Nun gibt es einen ersten Erfolg.

Mit dem beigefügten Verlängerungsbescheid vom 5. Oktober 2020 hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Zulassung des PflanzenschutzmittelsKARATE FORST flüssig“ mit dem Wirkstoff Lambda-Cyhalothrin (Zulassungsnummer 005618-00) bis zum 31.12.2021 verlängert! Somit verlängern sich auch die entsprechenden Abverkaufs- und Aufbrauchsfristen.

Dies ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die gewonnene Zeit wird nun genutzt werden, um Lösungen zu erreichen, die wieder eine langfristige Perspektive und sichere Verfügbarkeit der benötigten Mittel bieten.

Als WBV Neuburg-Schrobenhausen dürfen wir zusätzlich anmerken, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmittel immer das letzte Mittel sein sollte. Zuvor gibt es andere wirksame Methoden, z.B. bei der Bekämpfung des Borkenkäfers. Weitere Infos zur Bekämpfung des Borkenkäfers finden Sie hier: Waldschutzmaßnahmen - Borkenkäfer

 

Fotonachweis: Bild von S Hermann und F Richter auf Pixabay

Donnerstag, 23 April 2020 05:17

Vorsicht im Wald - hohe Waldbrandgefahr

Bild von Ylvers auf Pixabay

Mit der bislang ungewöhnlich warmen und trockenen Witterung im April nimmt die Waldbrandgefahr in weiten Teilen Bayerns stark zu. Darauf hat Forstministerin Michaela Kaniber hingewiesen. Besonders hoch ist derzeit die Gefahr in weiten Teilen Nordbayerns, die im Laufe der Woche weiter zunehmen wird. In den Landkreisen Aschaffenburg, Miltenberg, Main-Spessart, Bad Kissingen, Roth, Neumarkt in der Oberpfalz, Nürnberger Land und Rhön-Grabfeld wird schon jetzt zeitweilig die höchste Gefahrenstufe 5 erreicht. Auch in der südlichen Hälfte Bayerns verschärft sich die Lage. Aus diesen Gründen wurden in einigen Regierungsbezirken bereits Luftbeobachtungen zur Überwachung der Gefahrenlage angeordnet.

Trockene Nadelstreu und am Boden herumliegende Zweige sind leicht entzündlich. Ein Funke oder eine achtlos weggeworfene Zigarette können ausreichen, um einen folgenschweren Brand auszulösen. Die Ministerin rät deshalb Waldbesuchern, in Waldnähe auf Grillen und offenes Feuer zu verzichten und im Wald das bis Ende Oktober geltende Rauchverbot unbedingt einzuhalten. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko sind ebenfalls Fahrzeuge mit heißem Katalysator: Schon im Eigeninteresse sollte man keinesfalls auf leicht entzündbarem Untergrund parken. Waldbesitzern wird empfohlen, beim Aufarbeiten von Borkenkäferschäden anfallendes Holz, Reisig oder Kronenmaterial nicht zu verbrennen, sondern aus dem Wald abzutransportieren oder zu hacken. Besonders waldbrandgefährdet sind lichte Kiefernbestände und stark frequentierte Wälder in Ballungsgebieten. Eine Entspannung der Gefahrensituation wird erst nach ergiebigen Regenfällen und sinkenden Temperaturen erwartet.

Weitere Information:

 

Fotoverzeichnis: Bild von Ylvers auf Pixabay
Literaturverzeichnis: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (21.04.2020) - Vorsicht im Wald - hohe Waldbrandgefahr, Abgerufen 23.04.2020 von https://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2020/243939/
 
Sturmschaden Sabine bea
Es sind stürmische Tage. Orkan Sabine fegt derzeit über ganz Bayern. Umgeworfene Bäume an den größeren Straßen werden von den Einsatzkräften freigeräumt. Nach ersten Erkenntnissen sind einzelne Bäume abgebrochen und umgeworfen. Das bisherige Schadensausmaß kann aber nicht über die Gefahr hinwegtäuschen, die im Wald und in der Nähe des Waldes lauert.
Wälder sollten momentan und in den nächsten Tagen nicht betreten werden. Es herrscht akute Lebensgefahr! Jederzeit können abgebrochene Gipfelstücke oder ganze Bäume der Wucht des Windes nicht mehr standhalten und umfallen.
Für den einzelnen Waldbesitzer gibt es daher keine Notwendigkeit, sofort mit den Aufräumarbeiten zu beginnen. Erst nach der Wetterberuhigung sollte man sich einen ersten Eindruck von den möglichen Waldschäden machen. Aufarbeitung von Sturmholz ist sehr gefährlich, da das gefallene Holz meist unter Spannung steht. Diese Arbeit sollten Sie einem Profi oder der Maschine überlassen.
Das bayerische Staatsforsten hat zu diesem Thema einen Videobeitrag veröffentlicht:
 
Wenn Sie als Waldbesitzer von Sturmschäden betroffen sind, bietet der Freistaat Bayern Hilfen an. Diese haben wir hier für Sie zusammengefasst: Holznutzung infolge höherer Gewalt (Kalamitäten)

Bild von Robert Forster auf Pixabay

Bayern und Österreich werden ihre forst- und agrarpolitische Zusammenarbeit verstärken. Am Rande der Internationalen Grünen Woche in Berlin berieten sich dazu Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und ihre österreichische Kollegin Elisabeth Köstinger, die nach der Wahl in Österreich im Januar 2020 zur Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus berufen wurde.

Fragen der Nachhaltigkeit standen im Mittelpunkt des bayerisch-österreichischen Gipfels. Großen Handlungsbedarf sehen die beiden Ministerinnen wegen der zunehmenden klimabedingten Schäden in den Wäldern. Die Schäden durch Trockenheit, Sturm, Schneebruch und durch den Borkenkäfer stellen Forstwirte in Bayern und Österreich vor große Herausforderungen. In Bayern wird die gesamte Schadholzmenge für 2019 auf rund zehn Millionen Festmeter geschätzt. Um das Ziel von klimastabileren, artenreichen Mischwäldern zu erreichen, vereinbarten die Ministerinnen eine engere Zusammenarbeit in der Waldforschung: Das in Teisendorf im Landkreis Berchtesgadener Land angesiedelte Amt für Waldgenetik wird künftig enger mit österreichischen Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten, um Grundlagen für den Waldumbau zu erarbeiten.

Im Privat- und Körperschaftswald in Bayern wurden bereits rund 70.000 Hektar umgebaut und weitere 30.000 Hektar entsprechend gepflegt. Ziel ist die nachhaltige Bewirtschaftung und Pflege der Wälder sowie eine stärkere Verwendung von Holz, zum Beispiel im Baubereich.

Mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen für die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) forderten die beiden Ministerinnen von der Europäischen Union ein Bekenntnis für die bäuerlichen Familienbetriebe. Dazu sei ein ausreichend hohes Budget für die anstehenden Herausforderungen für die Landwirtschaft erforderlich. Wenn die Anforderungen im Bereich des Agrarumwelt- und Klimaschutzes steigen, sei dies generell zu begrüßen. Allerdings dürfe dabei nicht vergessen werden, dass die Zahlungen aus Brüssel einen erheblichen Teil des Einkommens vieler Landwirtsfamilien ausmachen. „Insbesondere vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Anforderungen darf die Landwirtschaft in den beiden Ländern nicht allein gelassen werden“, sagte Kaniber.

 

Fotoverzeichnis: Bild von Robert Foster auf Pixabay
Literaturverzeichnis: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forstern (17.01.2020) - Bayerisch-österreischischer Gipfle auf der Grünen Woche, Abgerufen 24.01.2020 von https://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2020/236606/
Montag, 02 Dezember 2019 08:52

Braucht das Fichtenmoped einen neuen Namen?

MS ohne Sonderkraftstoff PEFC

Im PEFC-zertifizierten Wald wird Sonderkraftstoff getankt, so werden gesundheitsschädliche Abgase vermieden

Für die meisten Waldbesitzer gehört es schon zum guten Ton: die Verwendung von Sonderkraftstoffen anstelle des „Selbstgemischten“. Das schon vorgefertigte Gemisch der Hersteller erfreut sich immer größerer Beliebtheit, bietet es dem Anwender doch viele Vorteile.

Der Sonderkraftstoff, auch Kraftstoffmix oder Alkylatbenzin, enthält kein krebserregendes Benzol und keinen Schwefel. Dies macht sich bereits bei der ersten Anwendung bemerkbar. Klagte der Waldbesitzer früher öfter über Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Erschöpfung, weil er die giftigen Abgase der Motorsäge eingeatmet hat, bleiben solche Symptome heute aus.

Daher ist der Einsatz von Sonderkraftstoff Pflicht im PEFC-zertifizierten Wald. Es gibt aber auch eine Reihe technischer Vorteile. Wurde die Motorsäge für längere Zeit nicht genutzt, z. B. während des Sommers, entmischte sich der Kraftstoff aus Motoröl und Benzin. Der Sonderkraftstoff ist hier klar im Vorteil, eine Entmischung ist während der maximalen Aufbewahrung von 2 bis 5 Jahren nicht gegeben. Ein Gewinn vor allem für Waldbesitzer, die unregelmäßig mit der Motorsäge arbeiten. Der Kraftstoff kann ohne weiteres über den Sommer in der Säge verbleiben ohne im Herbst den berühmten Kolbenfresser zu verursachen.

Alles in allem eine super Sache, dieser Sonderkraftstoff, doch ist es ohne die typischen Abgase vielleicht kein klassisches stinkendes Fichtenmoped mehr? Keine Sorge, was wirklich zählt, bleibt natürlich: der röhrende Sound, wenns im Herbst wieder losgeht!

Praxistipp:

Bei älteren Motorsägen hat sich im Lauf der Jahre eventuell Ruß ablagert, welcher durch den Sonderkraftstoff abgelöst wird. Eine Motorspülung durch einen Fachhändler kann dem vorbeugen.

 

Fotonachweis: PEFC Bayern

Literaturnachweis: PEFC Bayern, Max-Joseph-Str. 7, 80333 München, Email vom 28.11.2019

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