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Freitag, 04 Oktober 2019 09:08

WaldWissenKids: Wie alt werden Bäume?

Wie alt werden Bäume

Manchmal träumt man ja von Zeitreisen? Was würdest du denn tun, wenn du eine unternehmen könntest? Bei einem echten Bild von Johannes Plenio auf Pixabay 2Ritterturnier vorbeischauen? Oder lieber mit den Wikingern eine Runde um die damals eigentlich noch flache Welt segeln? Oder würdest du lieber eine echte Prinzessin auf Ihrem Schloß kennen lernen? Es gäbe so viele tolle Ziele. Wir können zwar keine Zeitreisen unternehmen, aber vielleicht kennst du trotzdem jemanden, der Ritter, Wikinger und Prinzessinen schon gesehen hat. Wer könnte das nur sein. Richtig! Vielleicht ein Baum, den du kennst. Denn wusstest du, dass manche Bäume in Deutschland schon über 1000 Jahre alt sind? Der Wahnsinn oder? So können Fichten bei uns 300 Jahre, Tannen 600 Jahre und Linden, Eichen und Eiben sogar bis zu 1.000 Jahre und älter werden. Findest du das schon echt alt, dann schätz doch mal, wie alt der älteste Baum auf der Welt ist. Ich verrate es dir. 10.000 Jahre. Dieser ist eine Fichte und steht in Schweden. Damals hatten wir noch die Steinzeit und die Menschen waren nochh Jäger und Sammler. Ich schätze diese Fichte könnte uns ziemlich viel erzählen, wenn sie denn nur reden könnten.

Aber auch bei uns in Deutschland gibt es einige ziemliche alte Bäume. In Hechingen gibt es beispielsweise eine 1.300 jährige Eiche, in Thalmassing eine Eibe, die auf 800 - 1500 Jahre geschätzt wird und bei Wessobrunn die sogenannte Tassilolinde mit 1000 Jahren.

Bild von Couleur auf PixabayAber woher weiß man denn wie alt ein Baum ist. Wenn man viel Glück hat, gibt es einen Hinweis, wie z.B. eine alte Steintafel, auf der steht, wann der Baum gepflanzt wurde. Oder man kann die Pflanzung eines Baumes mit einem anderen Ereignis verbinden, z.B. den Bau einer Kirche. Aber meistens hat man keine solchen Unterlagen, denn in tausend Jahren geht auch viel verloren. Und Bücher und Stifte gab es damals auch noch nicht. Computer, Kameras usw erst recht nicht. Doch ein Baum kann uns, obwohl er nicht sprechen kann, sein Alter trotzdem verraten. Nämlich durch die Jahresringe. Vereinfacht gesagt, bildet ein Baum jedes Jahr einen Ring. Und da die Bäume im Sommer und Winter unterschiedlich schnell wachsen, sind die Ringe hell und dunkel und somit gut zu sehen. Die Ringe kennst du. Sie bilden nämlich den Stamm. Und darum wird der Baum auch jedes Jahr dicker. Jetzt will man einen Baum natürlich nicht fällen, um seinen Ringe zu zählen. Wäre ja auch ganz schön blöd, denn dann wäre der Baum ja kaputt. Also hat man sich was anderes überlegt. Man misst man das ganze mit einem Bohrkern oder eine Bohrwiderstandsmessung.

Tropenbäume bilden übrigens keine Jahresringe. Das liegt daran, dass in den tropischen Wäldern ganzjährig das gleiche Wetter herscht und deshalb die Ringe immer die gleiche Farbe haben und nicht voneinander zu unterscheiden sind.

Wenn du nächstes Mal einen gefällten Baum siehst, dann sieh dir doch einmal den Stamm an und versuche die Jahresringe zu zählen. Und schon weiß du, wie alt dieser Baum war.

Fotonachweis:
Bild 1: Bild von Johannes Plenio auf Pixabay
Bild 2: Bild von Thomas Anderson auf Pixabay
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