Am vergangenen Dienstag durfte die Waldbesitzervereinigung Neuburg-Schrobenhausen und ihr Vorsitzender Alexander von Zwehl 82 Mitglieder und Gäste zu ihrer Jahreshauptversammlung begrüßen. Dabei gab es für die Anwesenden viel Wissenswertes rund um den Verein, aber auch aktuelle Infos aus dem AELF Pfaffenhofen zu erfahren. Abgerundet wurde die Veranstaltung vom Hauptreferat durch Herrn Helfried Müller von der Firma UPM, der über „Renaissance-Holz“ berichtete.
So ist die Firma UPM den hiesigen Waldbesitzern vor allem durch die Abnahme von Papierholz bekannt. Hier berichtete Müller von abnehmenden Absatzmärkten, ist jedoch von einem steigenden Papierholzpreis in naher Zukunft überzeugt. Weiterhin zeigte er einen Ausblick auf die aktuellen Forschungen der Firma, die sich mit vielfältigen Einsatz- und Verarbeitungsmöglichkeiten von Holz befasst. So laufen derzeit Planungen für den Bau der ersten Produktionsanlage für Kunststoffe aus Holz in Deutschland. Auch entsteht derzeit in Finnland eine zweite Biodieselanlage, wobei der Biodiesel aus Holzinhatsstoffen gewonnen wird. Auch zeigte Herr Müller weitere zukünftige Einsatzmöglichkeiten, wie z.B. bei der Kleberherstellung, bei Herstellung von Stoffen und Textilien, sowie in der Arznei- und Kosmetikindustrie. Mit der Empfehlung die Wälder weiterhin zu pflegen und trotz der aktuellen Lage nicht in Panik zu verfallen, rundete Herr Müller seinen Vortrag ab.
Auch Revierleiter Guido Zitzelsberger, der den erkrankten Amtsleiter Christian Wild vertrat, durfte anschließend die Gäste begrüßen und brachte Neuigkeiten aus dem AELF Pfaffenhofen mit. Positives konnte er von den Fördergeldern berichten, die in ausreichender Höhe zur Verfügung stünden. Auch erinnerte er daran Ausfälle auf Förderflächen optimalerweise schon in den ersten beiden Jahren nachzubessern.
Anschließend gehörte das Wort Ludwig Schön, dem Geschäftsführer der WBV. In seinem Geschäfts- und Holzmarktbericht gab er Auskunft über das vergangene Wirtschaftsjahr. So sei die vermarktete Holzmenge rund um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dies läge zum einen daran, dass im Einzugsgebiet der WBV erfreulicherweise landesweit mit das wenigste Käferholz angefallen war. Zum anderen war der Holzeinschlag aber aufgrund immer weiter sinkender Preise sehr zurückhaltend. Es seien zwar ab Januar Preisanstiege zu erwarten, diese kommen für die Einschlagssaison aber drei Monate zu spät, da bereits die Hälfte der Saison vorüber sei. In diesem Zuge riet er den Waldbesitzern auch ihre Flächen bereits jetzt vorzubereiten, um auf den Holzmarkt kurzfristig reagieren zu können. So habe die Vergangenheit gezeigt, dass es immer wieder Kurzphasen mit guten Vermarktungsmöglichkeiten gäbe, der Waldbesitzer dies aber oft nicht ausnutzen könne. Die WBV stehe hier gerne beratend und unterstützend zur Seite und helfe auch bei der langfristigen Flächenplanung und Konzepterstellung. Denn nur mit vorausschauender Waldwirtschaft lasse sich der Wald auf die neuen Anforderungen vorbereiten. Auch riet er den Waldbesitzern die kostenlosen Fortbildungen und Schulungen, die die WBV zusammen mit AELF Pfaffenhofen durchführt, zu nutzen. Weiterhin stehen mit der neuen Homepage, dem monatlichen Newsletters und den WBV-Seiten auf Instagram und Facebook viele verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung um aktuelle Informationen in und um den Wald zu erhalten.
Ludwig Schön übergab das Wort dann an Steuerberaterin Mara Haas. Sie musste von einem Verlust in den Kassen berichten, der jedoch durch Vorgänge aus dem vorletzten Wirtschaftsjahr erklärbar war. So wurde der Antrag auf Entlastung der Vorstandschaft durch Kassenprüfer Dominik Schlecht auch einstimmig angenommen. Da es keine Wünsche und Anträge gab, konnte Vorsitzender Alexander von Zwehl die kurzweilige Versammlung nach zwei Stunden schließen. Anschließend gab es noch ausreichend Gelegenheit im persönlichen Gespräch einzelne Anliegen und Fragen zu erläutern.