
Waldpolitik (24)
AELF Pfaffenhofen und Ingolstadt werden zusammengelegt
Zu Beginn des Jahres hatte Frau Staatsministerin Michaela Kaniber die Leitung des neuen Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen a. d. Ilm (AELF) bekannt gegeben. Jetzt nimmt auch die Zusammensetzung der künftigen Führungsmannschaft konkrete Züge an:
• Frau Landwirtschaftsdirektorin Petra Praum wird wie bereits bisher in Pfaffenhofen auch am neuen Amt den Bereich Landwirtschaft sowie die Landwirtschaftsschule leiten und den Behördenleiter vertreten. Gleichzeitig wechselt Landwirtschafts- direktor Josef Schnell, bisheriger kommissarischer Bereichsleiter in Ingolstadt, an das AELF nach Augsburg und übernimmt dort den Bereich Landwirtschaft.
• Den Bereich Forsten am AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen a. d. Ilm verantwortet künftig Peter Birkholz – der Forstdirektor hatte bislang diese Aufgabe am benachbarten AELF Nördlingen inne.
Das haben die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen und In-golstadt in einer gemeinsamen Erklärung mitgeteilt. Voraussichtlich ab Mai sollen die noch offenen Personalentscheidungen in der Leitung der Abteilungen und Sachgebiete der Ämter fallen und bekannt gegeben werden. Das neue AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen a. d. Ilm wird am 01. Juli 2021 seine Arbeit aufnehmen. Es wird mit Ingolstadt und Pfaffenhofen über zwei Hauptsitze und zwei weitere Dienststellen in Eichstätt (Forsten) und Schrobenhausen verfügen. Leiter des neuen AELF wird Leitender Forstdirektor Christian Wild. Er ist bereits Behördenleiter am AELF Pfaffenhofen.
Frau Praum, geboren und aufgewachsen im Eifelkreis Bitburg-Prüm, studierte Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Tierhaltung an der TU München-Weihenstephan. Nach dem Referendariat startete sie ihre berufliche Laufbahn am Landwirtschaftsamt Würzburg als Leiterin des Rindermast-Beratungsteams Unterfranken sowie ab 2003 des Milchviehteams am Amt Kitzingen. Die Ämterreform 2005 führte sie nach Oberbayern an das AELF Erding. Dort leitete sie ab 2009 die Abteilung Beratung und Bildung und von 2011 bis Oktober 2019 die Abteilung L3 Fachzentren sowie das Fachzentrum Rinderhaltung mit überregionaler Zuständigkeit.
Der 62-jährige Forstwissenschaftler Birkholz kennt sein neues Dienstgebiet von Kindesbeinen an: Geboren in Ingolstadt und aufgewachsen in Neuburg/Donau, begann er nach dem Studium und Referendariat 1988 seine berufliche Laufbahn in der Forstverwaltung. Nach seiner Zeit an der Oberforstdirektion Augsburg wechselte er 1994 als stellvertretender Leiter an das damalige Forstamt Ebersberg. Nach einem Zwischenstopp am Staatsministe-rium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 1999 übernahm er ein Jahr später die Lei-tung des Forstamts Biburg (Lkr. Augsburg). Als Folge der landesweiten Forstreform zum 01. Juli 2005, die zur Auflösung der selbständigen Forstämter führte, übernahm Birkholz den Bereich Forsten am neu geschaffenen AELF Krumbach/Schwaben bis 2014, ab 2016 dann am AELF Nördlingen. Birkholz freut sich auf die kommende Aufgabe: „Der Wechsel an das neue Amt Ingolstadt-Pfaffenhofen ist für mich auch eine Herzensangelegenheit: Ich kehre zurück in meine alte Heimat und darf hier künftig beruflich tätig sein.“
Ergebnisse Waldzustandserhebung 2020
Am heutigen Mittwoch wurden die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2020 vorgestellt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse mit zu den schlechtesten seid Beginn der Bestandserhebung im Jahr 1984 gehören. Der Anteil der Bäume ohne Kronenverlichtung liegt bei nur 21% und ist damit so gering, wie noch nie. Sorgen machen vor allem die Fichte und die Buche, die in allen Meßbereichen deutlich weniger Kronenverlichtung aufweisen. Konstant bleibt die Kiefer, wohingegen sich die Eiche erholt hat, aber immer noch im hohen Schadbereich liegt.
Die Waldzustandserhebung erfasst den Zustand der Kronenverlichtung als Zeichen der Vitalität der Bäume. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für forst- und umweltpolitische Entscheidungen.
Hier gibt es die Ergebnisse im Detail: Waldzustandserhebung 2020 als pdf-Datei
Hier geht es zum Bericht auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: Bericht BMEL
Fotonachweis: Bild von jplenio auf Pixabay
PEFC gibt neue Waldstandards bekannt

Kaniber gibt Startschuß für forstliche Gutachten 2021
In den kommenden Wochen untersuchen wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forstverwaltung die Wälder in Bayern auf Verbiss-Spuren durch Rehe, Hirsche und Gämsen. Forstministerin Michaela Kaniber startete die alle drei Jahre stattfindende Aktion gemeinsam mit Josef Ziegler, Präsident des Waldbesitzerverbands, Ernst Weidenbusch, Präsident des Jagdverbands, Walter Heidl, Präsident des Bauernverbands und Albrecht Fürst zu Oettingen-Spielberg, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst. An 22.000 Aufnahmepunkten werden Daten erhoben und fließen dann in die „Forstlichen Gutachten zur Situation der Waldverjüngung“ ein. Anhand dieser Zahlen bewerten die Försterinnen und Förster, ob in den landesweit 750 Hegegemeinschaften der Verbiss für den Wald tragbar ist oder nicht. „In Zeiten der Klimakrise ist es von existenzieller Bedeutung, unsere Wälder für nachfolgende Generationen zu erhalten. Das gelingt uns aber nur, wenn klimastabile Baumarten eine Chance haben, zu zukunftsfähigen Mischwäldern heranzuwachsen. Die Forstlichen Gutachten sind da-für unverzichtbar, denn sie zeigen objektiv und transparent, wo Wald und Wild im Einklang stehen und wo es noch Handlungsbedarf gibt“, sagte Forstministerin Kaniber.
Das gesamte Verfahren ist auf größtmögliche Transparenz und enge Einbindung von Waldbesitzern und Jägern ausgerichtet. Pandemie-bedingt gelten dabei heuer aber besondere Sicherheitsvorkehrungen, um den Gesundheits- und Infektionsschutz sicherzustellen. Die örtlichen Termine für die Erhebungen geben die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten rechtzeitig bekannt.
Das „Forstliche Gutachten“ wird seit 1986 alle drei Jahre erstellt – heuer bereits zum 13. Mal. Weitere Informationen gibt es unter www.stmelf.bayern.de/wald/jagd/forstliches-gutachten.
Fotowettbewerb von PEFC Bayern

Zu gewinnen gibt es drei tolle Preise, eine Akkumotorsäge, ein Mal- und Buntstifteset und einen Baumarktgutschein.
Deutsche Waldtage 2020 / 18.09 - 20.09
Extreme Dürre- und Hitzeperioden, massiver Borkenkäferbefall, Stürme und Waldbrände haben in den letzten Jahren den Wald dramatisch geschädigt. Um die Fähigkeit unserer Wälder für den Klimaschutz, die Artenvielfalt und die Erholung zu erhalten, haben Bund und Länder viel auf den Weg gebracht. Für den stabilen Wald der Zukunft kommt es aber auch auf die gemeinsame Verantwortung aller an, denen der Wald am Herzen liegt. Deswegen laden das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zusammen mit dem Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR) und zahlreichen weiteren Vereinen und Organisationen zu den Deutschen Waldtagen 2020 ein.
Bundeswaldministerin Julia Klöckner: "Unser Wald leidet - die Schäden durch Trockenheit, Stürme, Brände und Schädlinge sind zum Teil dramatisch. Deshalb haben wir schnell reagiert und erreicht, dass es massive Hilfen gibt. Ziel ist, weiteren Schäden vorzubeugen und die Wälder klimastabil umzubauen. Es geht um den Erhalt unserer "grünen Lunge". Ich habe mich dafür eingesetzt, dass insgesamt 1,5 Milliarden Euro Hilfen für den Wald zur Verfügung stehen."
Bundeswaldministerin Julia Klöckner: "Unser Wald leidet - die Schäden durch Trockenheit, Stürme, Brände und Schädlinge sind zum Teil dramatisch. Deshalb haben wir schnell reagiert und erreicht, dass es massive Hilfen gibt. Ziel ist, weiteren Schäden vorzubeugen und die Wälder klimastabil umzubauen. Es geht um den Erhalt unserer "grünen Lunge". Ich habe mich dafür eingesetzt, dass insgesamt 1,5 Milliarden Euro Hilfen für den Wald zur Verfügung stehen."
Das Motto "Gemeinsam! Für den Wald“ steht für ein gemeinschaftliches Handeln, um den Wald und seine Leistungen für die Zukunft zu sichern.Der Wald ist extrem wichtig für uns, für die Biodiversität und unser Klima. Er liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, und ist wichtig für Arbeit, Einkommen und Erholung. Aber er ist bedroht. Extreme Dürre- und Hitzeperioden, massiver Borkenkäferbefall, Stürme und Waldbrände haben in den letzten Jahren zu dramatischen Waldschäden geführt. Forstleute und Waldbesitzende stehen vor der Jahrhundertaufgabe, den Wald vor den Folgen des Klimawandels zu schützen und für die Zukunft stark zu machen. Dabei brauchen sie die Solidarität und Unterstützung aller, denen der Wald am Herzen liegt.
Das „Grüne Herz“ ist das Symbol der Deutschen Waldtage 2020. Mit dem grünen Herzen können Bürgerinnen und Bürger ihre Sympathie für den Wald und ihre Solidarität mit den Menschen, die für den Erhalt des Waldes arbeiten, zeigen. Vor, nach und insbesondere während der Deutschen Waldtage 2020 soll das Grüne Herz in ganz Deutschland sichtbar sein.
Aktivitäten zu den Deutschen Waldtagen:
- Alle Informationen zu den Deutschen Waldtagen 2020 wurden auf der Online-Seite Deutsche Waldtage zusammengestellt.
- Die Waldtage sind auch in den sozialen Medien aktiv: Twitter, Facebook und unter den Hashtags #waldtage2020, #waldgemeinsam, #gruenesherz
- Unter dem Hashtag #waldgemeinsam findet der Instagram-Fotowettbewerb statt.
- Zu den Deutschen Waldtagen werden vom 18. bis 20. September 2020 bundesweit mehrere hundert Veranstaltungen angeboten.
- Mit dem „Grünen Herzen“ kann sich jeder mit den für den Wald arbeitenden Menschen solidarisieren.
Fotowettbewerb "So schön ist der Wald meiner Heimat"
Wir suchen ihr schönstes Foto aus heimatlichen Wäldern im Wandel der vier Jahreszeiten!
Wir freuen uns darauf, wenn Sie ihre einzigartigen Momente im Wald ablichten und an uns einsenden.
Veranstalter
Amt für Ernähung, Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen a.d.Ilm
Gritschstraße 38
85276 Pfaffenhofen a.d.Ilm
Teilnahme
- Der Wettbewerb richtet sich sowohl an Hobby- als auch Berufsfotografinnen und -fotografen.
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bayerischen Forstverwaltung wird die Teilnahme verwährt.
- Im Einzelnen gelten die nachfolgenden Teilnahmebedingungen.
Standort der Aufnahmen
Einsendeschluss
Preise
1.–3. Preis:
- 3 Ster Brennholz aus heimischen Wäldern oder
- Gutschein für ein Walderlebnis vom Wasser aus: Kanutour auf der Altmühl für 4 Personen oder
- Gutschein für einen Erlebnistag im Waldkletterpark Jetzendorf für 4 Personen
4.–6. Preis:
- Schmankerlkorb heimischer Wildspezialitäten
7.–13. Platz:
- Klimastabiles Bäumchen, passend zu Ihrem Wohnort
Einsendungen
Per E-Mail (maximaler Datenumfang 15 MB je Foto und Email) an
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Teilnahmebedingungen
- Jede Teilnehmerin oder jeder Teilnehmer kann maximal zwei Fotos zum Wettbewerbsthema als jpg- oder png-Dateien einsenden. Die Auflösung der einzelnen Bilder sollte nicht kleiner als 3232 x 2160 Pixel (7 Megapixel) sein. Bei einer geringeren Auflösung behält sich der Veranstalter vor, das Bild im Einzelfall vom Wettbewerb auszuschließen.
- Für jedes eingereichte Foto sind folgende Angaben nötig: Name, Vorname, Alter, Anschrift und E-Mail-Adresse der Einsenderin/ des Einsenders, Titel des Fotos, Aufnahmeort und Aufnahmezeitpunkt (Monat und Jahr).
- Mit der Einsendung von Fotos erklären die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass es sich um eigene Schöpfungen handelt, sie über alle Rechte am Bild verfügen, die uneingeschränkten Verwertungsrechte daran haben und die Fotos frei von Rechten Dritter sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erklären weiterhin, dass ihnen die erforderliche Einwilligung nach § 22 Satz 1 KunstUrhG zur Verwendung im Rahmen des Nutzungsrechts der abgebildeten Personen - bei Minderjährigen auch der Eltern - und der Inhaber von Rechten, die an abgebildeten Objekten bestehen, vorliegt. Sollten dennoch Dritte Ansprüche wegen Verletzung ihrer Rechte geltend machen, so stellt die Teilnehmerin oder der Teilnehmer den Veranstalter von allen Ansprüchen frei.
- Mit der Einsendung ihrer Fotos räumen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Veranstalter, Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen a. d. Ilm das einfache, räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Recht ein, die prämierten Bilder im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit unter Nennung der Bildautorin oder des Bildautors zu nutzen. Dieses Nutzungsrecht beinhaltet das Recht zur Bearbeitung, Vervielfältigung, Veröffentlichung und Verbreitung in allen Medien einschließlich des Internets. Die Bildautorinnen und Bildautoren der prämierten Bilder sind einverstanden, dass diese Fotos an Dritte zur Veröffentlichung im Rahmen der Berichterstattung in Bayern weitergegeben werden können. Für die genannten Nutzungen kann kein Nutzungshonorar geltend gemacht werden.
- Eine Verwendung zu anderen als den unter Ziff. 3 und 4 genannten Zwecken oder eine andere als die unter Ziff. 3 und 4 genannte Weiterübertragung der Bildrechte an Dritte bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Teilnehmerin oder des Teilnehmers.
- Die Siegerbilder werden von einer unabhängigen Jury ermittelt.
- Die Gewinnerinnen und Gewinner werden vom Veranstalter per E-Mail verständigt. Alle übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nicht verständigt.
- Mit der Teilnahme am Fotowettbewerb "So schön ist der Wald meiner Heimat" erkennen die Einsenderinnen und Einsender diese Teilnahmebedingungen an. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Video: Sport im Freien - Abwechslungsreiches Training im Wald
Sport und Wald - passt das zusammen? Ja, wie Forstwirtschaftsmeister Sepp von den Bayerischen Staatsforsten zeigt. Moos statt Laufband, Vogelgezwitscher statt TV-Gedudel, frische Luft statt Umkleidemuff ... willkommen im schönsten Kraftraum der Welt, so wird das Fitnessvideo der Bayerischen Staatsforsten vorgestellt. Die ein oder andere Übung kann bestimmt jeder kurz einbauen und damit einen gesunden Ausgleich zur Waldarbeit schaffen. Denn eine gute Koordination ist auch wichtig, um Unfälle bei der Fortsarbeit zu vermeiden. Wir wünschen viel Spaß beim Schauen.
Initiative Zukunftswald in Pfaffenhofen gestartet
Die im 59 ha großen Waldgebiet "Weißes Kreuz" bestehenden ausgedehnten Fichten- und Kiefernwälder sind gegenüber dem fortschreitenden Klimawandel einem höheren Risiko ausgesetzt. Erste Auswirkungen hatten die privaten Waldbesitzer bereits in den letzten Jahren durch den vermehrte Anfall von Schadholz - ausgelöst durch Borkenkäferbefall und Windwurf - zu spüren bekommen.
Bei der Waldexkursion im Feilenforst unter Leitung von Wild und Mergler wurde den Waldbesitzern aufgezeigt, dass ihre Wälder nur durch den raschen Umbau in zukunftsfähige, stabile Mischwälder erhalten werden können. Zudem können wichtige gesellschaftliche Funktionen des Waldes wie der Trinkwasserschutz auf diese Weise gesichert werden. Auch ein Grund, weshalb der Staat entsprechende Maßnahmen privater Waldbesitzer, wie Pflanzungen klimatoleranter Baumarten, finanziell unterstützt und mit einem breiten Beratungs- und Fortbildungsangebot zur Seite steht.
An verschiedenen Waldbildern erläuterten die beiden Forstexperten des AELF Pfaffenhofen, welche waldstabilisierenden Maßnahmen die privaten Waldbesitzer ergreifen können. Die stabilisierende Wirkung von Pflegedurchforstungen und die Pflanzung klimatoleranter Baumarten wie Douglasie, Weißtanne und Stieleichen kamen ebenso zur Diskussion, wie die Berücksichtigung der Biodiversität bei der Waldbewirtschaftung oder die Bedeutung der Jagd für einen erfolgreichen Waldumbau. Insgesamt sind mehrere Termine im Rahmen des IZW-Projekts „Weißes Kreuz“ geplant, in denen den Waldbesitzern ein umfassendes Fitnessprogramm Klimawandel für ihren Wald näher gebracht wird. Dafür treffen sich die interessierten Waldbesitzer regelmäßig bei weiteren geplanten Beratungsterminen mit dem örtlich zuständigen Revierförster Mergler.
Am AELF Pfaffenhofen werden 2020 weitere Projekte der Initiative Zukunftswald (IZW) gestartet.
Stadt Warstein ist die PEFC-Waldhauptstadt 2020
Warstein im Sauerland ist die PEFC-Waldhauptstadt 2020. Die Stadt in Nordrhein-Westfalen wird den Titel „PEFC-Waldhauptstadt“ ein Jahr lang zur Bekanntmachung der zahlreichen Aktivitäten rund um das Thema nachhaltige Waldbewirtschaftung aktiv einsetzen. Den zweiten Platz im Wettbewerb sicherte sich die Gemeinde Laubach in Hessen.
Das Gesamtbild der Stadt Warstein ist geprägt von knapp 9.000 Hektar Waldfläche. Mehr als die Hälfte des Waldes, nämlich knapp 5.000 Hektar, gehören der Stadt selbst, also allen Bürgerinnen und Bürgern. Damit ist die Stadt Warstein der zweitgrößte kommunale Waldbesitzer in NRW. Der Forstbetrieb ist seit 2002 als nachhaltig in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht PEFC-zertifiziert. Gleichzeitig ist die 26.000-Einwohner-Stadt ein starker Wirtschaftsraum: Ihre Unternehmen exportieren Produkte in die ganze Welt und treiben Innovationen voran, 19 Unternehmen haben mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Stadt Warstein überzeugte die Jury im Besonderen durch kontinuierliche Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit - unter anderem mit einem selbst produzierten Video (siehe www.warstein.de) -, mit der die Herausforderungen des Klimawandels für die Wälder der Region der Bevölkerung nahegebracht werden. Zudem legt die Stadt großen Wert auf die Nutzung PEFC-zertifizierter Produkte und fordert in ihren Ausschreibungen, bspw. beim kommunalen Holzbau, den Einsatz von Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Darüber hinaus legte die Stadt ein detailliertes Konzept vor, wie im gesamten Jahr 2020 der Waldhauptstadttitel in der Außendarstellung genutzt werden soll. Dieses enthält eine Vielzahl an Maßnahmen, welche die Bedeutung von nachhaltiger, klimafitter und zukunftsorientierter Waldbewirtschaftung lokal und regional hervorheben werden.
„Unsere Wald-Region erlebt aktuell durch Stürme, Dürre und Borkenkäfer eine extrem schwierige Situation. Trotzdem - nein, gerade deshalb! - haben wir uns als Waldhauptstadt beworben“, sagt Dr. Thomas Schöne, Bürgermeister der Stadt Warstein. Gemeinsam mit dem 1. Beigeordneten Stefan Redder ergänzt er: „Denn wir müssen auf die Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz und für unsere Lebensqualität aufmerksam machen. In der Stadt Warstein betreiben wir bereits seit Anfang der 1990er Jahre naturnahe Waldbewirtschaftung. Das heißt, wir haben kontinuierlich Mischwaldflächen entwickelt, so dass der Anteil an Laubhölzern heute schon signifikant ist.“ In Zeiten des Klimawandels gelte es allerdings, die Genressourcen über die natürlichen Vorkommen hinaus zu erweitern. Gerade Bäume, die längere Phasen von Hitze und Trockenheit überstehen können, fehlen in den Wäldern. „Deshalb planen wir künftig Bäume mit hoher Standhaftigkeit, wie unter anderem die Weißtanne, die im Sauerland natürlicherweise nicht vorkommt, stärker mit ein", so Schöne und Redder. Der Wald der Stadt Warstein sei darüber hinaus durch viele Sehenswürdigkeiten und 400 Kilometer markierter Wanderwege sowie 80 Kilometer Radwege ein wichtiger Tourismusfaktor. „Besuchen Sie uns und feiern Sie mit uns die Auszeichnung zur PEFC-Waldhauptstadt 2020!“
Die Stadt Warstein profitiert von der Ernennung zur PEFC-Waldhauptstadt nun auf vielfältige Weise. Als Preis erhält die Stadt von PEFC Deutschland 1.000 Forstpflanzen zur Pflanzung im Stadtwald. Zudem unterstützt PEFC Deutschland Warstein bei Aktivitäten zur Bekanntmachung des Titels mit einem Betrag von 3.000€. In den nächsten Wochen wird die offizielle Urkundenübergabe an die Waldhauptstadt Warstein erfolgen.
Hintergrundinformationen zum Wettbewerb „PEFC-Waldhauptstadt“:
Im Rahmen des Wettbewerbs konnten Städte und Gemeinden, die sich in besonderer Form für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung engagieren sowie auf eine langjährige Bewirtschaftung ihrer Wälder nach den PEFC-Standards zurückblicken können, ihre Bewerbung zur PEFC-Waldhauptstadt einreichen. Die Jury, die aus den Mitgliedern von PEFC Deutschland e.V. bestand und sich somit unter anderem aus Vertretern des Waldbesitzes, der Holzwirtschaft sowie Umweltverbänden und Gewerkschaften zusammensetzte, wählte Warstein auf Platz 1. In den vergangenen Jahren wurden folgende Städte und Gemeinden ausgezeichnet: Wernigerode im Harz / Sachsen-Anhalt (2019), Heidelberg (2018), Brilon im Sauerland / Nordrhein-Westfalen (2017), Ilmenau / Thüringen (2015), Freiberg / Sachsen (2013), Rottenburg am Neckar / Baden-Württemberg (2012) und Augsburg (2011).