Am gestrigen Mittwoch traf sich die Waldbesitzervereinigung Neuburg-Schrobenhausen in Langenmosen zur jährlichen Mitgliederversammlung. Mit 30 Mitgliedern war diese im Vergleich zu den letzten Jahren nicht gut besucht, was vermutlich auch an den tropischen Temperaturen und an der Erntezeit lag. Aufgrund der Corona-Beschränkungen musste man aber in die Sommerzeit ausweichen und konnte nicht, wie gewohnt, zu Jahresbeginn tagen.
Der erste Vorsitzenden Alexander von Zwehl begrüßte die Anwesenden, darunter auch besonders Landrat Peter von der Grün und die gastgebenden Bürgermeisterin von Langenmosen, Frau Ahle, sowie die staatlichen Revierleiter Martin Spies, Dominik Reil und Andreas Ploner. In ihrer Begrüßung verwies Bürgermeisterin Ahle auf das aktuelle Thema Waldbrangefahr, dass in ihrer Gemeinde aktiv angegangen wird und entsprechenden Vorkehrungen getroffen werden. Landrat Peter von der Grün, selbst Waldfan seit der Kindheit, fand persönliche Worte. Er bedankte sich bei den Waldbesitzer- und Walbesitzerinnen für ihren Einsatz im schwierigem Spagat zwischen wirtschaftlichem Nutzen und Naturschutz.
Beim Geschäfts- und Holzmarktbericht hatte Geschäftsführer Ludwig Schön viele Themen mitgebracht. Am Ende des Geschäftsjahres 2021 verwaltete die WBV einen Waldfläche von 10.435 ha und hatte 1.104 Mitglieder. Der Verein war neben der Holzvermaktung in vielen Sparten aktiv. So wurde die Öffentlichkeitsarbeit in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Auch die Bildungsarbeit mit Online-Schulungen, Waldbegängen und Waltreffs ist mittlerweile ein großes Tätigkeitsfeld. Weiterhin ist die persönliche Beratung der Waldbesitzer in Einzelberatungen, beim Auszeichnen von Beständen, im Käfermanagement und in vielem mehr ein Aufgabengebiet der Waldbesitzervereinigung. Ein Förderprogramm der Regierung, die Bundeswaldprämie, brachte eine einmalige Unterstützung für Waldbesitzer. Jedoch wäre hier eine kontinuierliche Förderung wünschenswert. Das vergangene Waldjahr war in der Region Neuburg-Schrobenhausen ein Gutes, denn es gab viel Regen und wenig Kalamitätsholz. Viel Lob gab es für die Revierleiter des AELF Martin Spies, Dominik Reil und Andreas Ploner. Die Zusammenarbeit funktionierte hervorragend. Die Preise im Geschäftsjahr 20/21 waren so schlecht wie nie, weshalb auch weniger Holz eingeschlagen wurde. So waren dies bei der WBV ca. 22.500 FM. Die Fichte machte hier mit 2/3 den größten Teil aus, gefolgt von der Kiefer mit über 20%. Im Nadelbereich wurde überwiegend Stammholz vermarktet, wohingegen das Laubholz meist als Brennholz verkauft werden musste. Erst im Frühjahr stiegen die Preise an, was zu spät war, denn die Einschlagssaison war zu diesem Zeitpunkt schon beendet. Hinzu kam ab diesem Zeitpunkt die staatlichen Einschlagsbeschränkung. Aktuelle Themen sind derzeit die Kontrolle und Pflege von Wiederaufforstungen, die Waldbrand- und Borkenkäfergefahr, das Eschentriebsterben und natürlich der Holzmarkt. Dieser ist derzeit in einer kritischen Phase. So ist die Käferholzmenge schwer abschätzbar und fallende Preise jederzeit möglich. Am Ende plädierte Schön nochmals aktiv zu werden und den Waldumbau anzugehen. Denn die Klimaerwärmung ist nach wir vor eines der wichtigsten Themen, auch wenn derzeit andere Themen medial im Mittelpunkt stehen.
Steuerberaterin Maria Haas verlas den Kassenbericht. Im vergangenen Wirtschaftsjahr wurde ein Gewinn von fast 54.000 € erwirtschaftet. Damit war dies das erste positive Jahr seit einiger Zeit. Kassenprüfer Dominik Schlecht berichtete über eine einwandfreie Buchführung und bat um Entlastung der Vorstandschaft. Diese wurde einstimmig angenommen. Am Ende kamen noch zwei Fragen auf und zwar nach der Sinnhaftigkeit und Erfahrungen mit Waldbrandversicherungen und nach Regelung bezüglich der Vorhaltung von Güllefässer seitens der Landwirte für die Brandwehr. Nachdem Vorsitzender Alexander von Zwehl die Versammlung beendet hatte, gab es noch die Möglichkeit zu Gesprächen.
Bilder: (c) WBV Neuburg-Schrobenhausen