Ein gutes Waldjahr 2022, eine verjüngte Vorstandschaft, ein positives Kassenergebnis und ein optimistischer Blick in die Zukunft - so lässt sich die Jahreshauptversammlung der Waldbesitzervereinigung Neuburg-Schrobenhausen zusammenfassen.
Zuallererst durfte der Vereinsvorsitzende Alexander von Zwehl neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern auch viele Ehrengäste begrüßen. Den Anfang machte hierbei der gastgebende Bürgermeister der Gemeinde Ehekirchen Günter Gamisch, der in seinen Grußworten ebenso wie Zwehl Unverständnis für das neue Gebäudeenergiegesetz ausdrückte. Landrat Peter von der Grün dankte allen Waldbesitzern für ihr Engagement und stellte auch deren Rolle als aktiver Klimaschützer heraus. Seit vielen Jahrzehnten pflegen und erhalten diese die Wälder. Peter Birkholz, der Bereichsleiter Forsten des AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen hatte drei wichtige Themen mitgebracht. Im letzten Waldjahr kam mit dem Kiefernsterben ein weiteres Problem auf die regionalen Wälder zu. Auch das plötzliche Absterben von Douglasien sorgte für Aufregen. In Untersuchungen der LWF wurde hier jedoch festgestellt, dass die fehlende Qualität bei der Pflanzung ursächlich war. Weiterhin wies Birkholz daraufhin, dass im nächsten Jahr erneut ein Vegetationsgutachten anstehe und hofft auf Unterstützung der staatlichen Förster.
Der WBV-Geschäftsführer Ludwig Schön stellte in seinem Bericht die Geschehnisse des vergangenen Geschäftsjahres zusammen. So sind die Mitgliederzahlen weiterhin gestiegen. Zum Jahresende waren 1140 Mitglieder mit über 10.500 ha Waldfläche in der WBV organisiert. Überwiegend sind dies Kleinwaldbesitzer. Darum nannte Schön auch als eines der künftigen Ziele die bessere Organisation dieser, um mehr gemeinsame Aktionen, z.B. bei der Holzernte durchzuführen. Denn der Durchforstungs- und Pflegerückstand in der Region sei immer noch enorm hoch. Hauptbaumart in der Vermarktung mit über 30.000 Fm ist die Fichte. Insgesamt wurden im vergangenen Geschäftsjahr über 42.000 Fm vermarktet. Weitere Themen waren das breite Schulungsangebot der WBV in Zusammenarbeit mit dem AELF, sowie digitale Angebote, wie eine neue WhatsApp-Gruppe, der Newsletter, sowie die Homepage. Auch gab Schön einen Ausblick auf die kommenden Monate. So sei die Vermarktungslage gut. Er erinnerte auch daran die Wälder rechtzeitig für Erntemaßnahmen vorzubereiten, um auch bereits im Herbst am Holzmarkt teilnehmen zu können. Oft reagieren die regionalen Waldbesitzer hier zu spät und versäumen gute Vermarktungschancen.
Zum Abschluss zeigte der Geschäftsführer nochmals in einem Überblick, welche Ziele in den vergangenen Jahren von der WBV erreicht wurden und welche man in den nächsten Jahren noch umsetzten will. Durch eine neue Telefonanlage wurde beispielsweise die Erreichbarkeit verbessert. Auch wurde der Verein digital auf den aktuellen Stand gebracht. Als letzter Schritt steht in diesem Jahr noch die Softwareumstellung im Abrechnungsprogramm an. Neue Themenbereiche sind in nächster Zeit beispielsweise die Schaffung von neuen Angeboten für Mitglieder und der Ausbau an Dienstleistungsangeboten und Waldpflegeverträgen. Hier wurden von der Vorstandschaft die Weichen bereits gestellt und mit Simon Schlecht ein neuer Förster eingestellt, dessen Aufgabenschwerpunkt in diesem Bereich liegen wird.
Der Revierleiter Dominik Reil informierte die Anwesenden noch über die aktuelle Borkenkäferlage und die Fördermöglichkeit durch Sammelanträge auch bei Kleinmengen. In Vertretung von Steuerberaterin Maria Haas verlas Ludwig Schön den Kassenbericht. Es wurde im vergangenen Geschäftsjahr ein deutliches Plus erwirtschaftet, was vor allem an der hohen vermarkteten Holzmenge lag.
Vor der Jahreshauptversammlung hatte man sich in der Vorstandschaft bereits Gedanken über eine Verjüngung dieser gemacht. So stellten Gerhard Rehm, der bereits seit 30 Jahren in dieser aktiv ist, und Johann Schmaus ihre Ämter zur Verfügung. Christian Nadler war bereits zuvor aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Die Neuwahlen wurden vom Wahlleiter Günter Gamisch souverän über die Bühne gebracht. Alter und neuer Vorsitzender ist Alexander von Zwehl. Paul Strixner fungiert als sein Stellvertreter und bleibt somit der Vorstandschaft für weitere fünf Jahre erhalten. Neu im Amt sind Stefan Gröbel, Britta Knikl und Siegfried Epple. Da es keine Wünsche und Anträge gab, konnte anschließend die Versammlung beendet werden.